Jurij Pavlovič Kazakov

Jurij Pavlovič Kazakov, geboren am 8. 8. 1927 in einer Arbeiterfamilie im Moskauer Arbat-Viertel. Er studierte ab 1944 zunächst Bautechnik, dann von 1946 bis 1951 Musik. Nachdem er einige Jahre als Kontrabassist in verschiedenen Orchestern gespielt hatte, besuchte er von 1953 bis 1958 das Gor'kij-Institut für Literatur in Moskau, die berühmte Staatliche Ausbildungsstätte für junge Literaten. In diesen Jahren erschienen seine ersten Erzählungen, zunächst in Zeitschriften, seit Ende der fünfziger Jahre in mehreren Sammelbänden. 1956 unternahm er mit finanzieller Unterstützung der Zeitschrift “Znamja” eine längere Reise an die Weißmeerküste, der weitere folgten – auf ihnen entdeckte Kazakov den hohen Norden Rußlands für sich. In den sechziger Jahren trat Kazakov in freundschaftliche Beziehungen zu K.G. Paustovskij (1892–1968), der sich in der Tauwetterperiode für junge Talente einsetzte. Seit 1965 war Kazakov Delegierter auf den Kongressen des Schriftstellerverbandes der UdSSR, nahm aber keine wichtigen amtlichen Funktionen wahr. Er lebte bis zu seinem Tod am 29. 11. 1982 zurückgezogen in Abramcevo im Norden der Hauptstadt Moskau. Der knappe Nachruf in der amtlichen “Literaturnaja gazeta” vom 8.12.1982 zeigte, daß der bei den Lesern sehr geschätzte Autor für die offizielle kulturpolitische Szene zu diesem Zeitpunkt keine große Bedeutung hatte. Posthum erschienen jedoch zwei Sammelbände mit einer repräsentativen ...